Russland betrachtet jeden, der Ansichten und Handlungen der Regierung nicht unterstützt, als Feinde Russlands. Der Kreml ist dafür bekannt, die Ermordung von Journalisten, Geschäftsleuten und Aktivisten zu unterstützen, die sich gegen die russische Regierung aussprechen. Wenn Moskau russische Bürger so behandelt, wer wird Moskau dann nicht als Feind betrachten, wenn es in die Ukraine einfällt? Und was macht der Kreml mit denen, die er in der Ukraine vermutlich schon als „Feinde“ identifiziert hat?

Neulich erinnerte die Organisation StopFake in einer ihrer Sendungen daran, dass Putin im Donbas die „ukrainische Srebrenica“ veranlassen könnte. „Der Kreml hat eine Suche nach getöteten Zivilisten organisiert, um das Thema der „ethnischen Säuberungen“ hervorzuheben“, betonte man bei StopFake.

2014 sollte der sogenannte lettische Menschenrechtsaktivist Einars Graudins einer OSZE-Gruppe ein Massengrab mit 400 Zivilisten und Rebellen aus Donezk, die angeblich von ukrainischen Soldaten getötet wurden, gezeigt haben. Der Kreml benutzte diese falsche Geschichte sehr breit in seiner Propaganda, um die Ukrainer zu dämonisieren. Dmitri Peskow sagte im April 2021, dass „im Donbas eine Situation ähnlich der Tragödie im bosnischen Srebrenica droht.“

In den Jahren 2017 und 2019 erklärte der Kreml, dass die Kontrolle über die Grenzen an die Ukraine nicht zurückgegeben werden darf, damit Kyjiw keine ethnischen Säuberungen im Donbas durchführt.

Es ist jedoch der Kreml, der sich zu Massenbestattungen in Massengräbern vorbereitet.

Am 13. September 2021 wurde der GOST (staatlicher Standard) 42.7.01-2021 „Zivilverteidigung. Sofortige Bestattung von Leichen zu Kriegs- und Friedenszeiten“ eingeführt. Dieser GOST soll am 1. Februar 2022 (einigen Angaben zufolge schon am 2. Januar 2022) in Kraft treten. Interessanterweise ist dies nicht das erste Dokument, in dem beschrieben wird, wie man Massengräber organisiert. Zum Beispiel wurde am 31. März 2021 die Verordnung № 0495/18-03 des Tschechowsky Stadtbezirkes der Moskauer Oblast über die Organisation der dringenden Bestattung von Leichen zu Kriegszeiten und bei großen Ausnahmezuständen erlassen. Darüber hinaus wurde auf der Krym eine Verordnung über die dringende Bestattung von Leichen zu Kriegszeiten auf dem Gebiet der Siedlung Worobjow des Saki Bezirks erlassen. Anhand dieser Beschlüsse wurden spezielle Bestattungsgremien zusammengestellt.

Entscheidend ist aber die Tatsache, dass nachdem solche Gremien geschaffen und erste Schritte zur praktischen Umsetzung von Massenbestattungen in einigen Städten unternommen wurden, der gesamtrussische Standard eingeführt wird. Man könnte davon ausgehen, dass die Corona-Pandemie den Kreml zu solchen Entscheidungen veranlasste. Aber die Pandemie wütet bereits seit zwei Jahre, und Massengräber sollte es diesbezüglich nicht geben.

Worauf also bereitet sich der Kreml genau vor?

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